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LENA bei der NAPS 2025 in Hartford, USA

10.11.2025 -

Das 57. North American Power Symposium (NAPS 2025) fand vom 26. bis 28. Oktober 2025 in Hartford, Connecticut, USA, statt. Unter dem Motto „Resilienz und Intelligenz in zukünftigen Energiesystemen” brachte das Symposium Forscher, Ingenieure und Fachleute aus der Industrie zusammen, um über neue Technologien zu diskutieren, die die Stromnetze von morgen prägen werden.

Als eine der führenden jährlichen Konferenzen in Nordamerika zum Thema Strom- und Energiesysteme bot das NAPS eine lebendige Plattform für den Austausch von Ideen, die Präsentation aktueller Forschungsergebnisse und die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit. Technische Sitzungen, Podiumsdiskussionen und zahlreiche Networking-Möglichkeiten ermöglichten es den Teilnehmern, neue Perspektiven auf datengesteuerten Netzbetrieb, künstliche Intelligenz und fortschrittliche Kommunikationsarchitekturen zu erkunden.

 

Beiträge

Arpit Shah vertrat den LENA-Lehrstuhl mit dem Beitrag „Real-Time Hybrid State Estimation Using Modern Communication Infrastructure for Grid Resilience” (Echtzeit-Hybridzustandsschätzung unter Verwendung moderner Kommunikationsinfrastruktur für Netzstabilität), den er gemeinsam mit Eric Glende und Prof. Martin Wolter verfasst hatte.  Die Studie stellte einen integrierten Rahmen für die hybride Zustandsabschätzung (HSE) vor, der PMU-Daten (IEEE C37.118) und SCADA-Telemetrie (IEC 60870-5-104) über eine Apache Kafka-basierte Streaming-Architektur kombiniert. Mithilfe eines OPAL-RT/HYPERSIM-Echtzeitsimulators und eines IEEE-14-Bus-Testsystems validierten die Forscher, wie synchronisierte Messungen und moderne Kommunikationspipelines die Beobachtbarkeit des Netzwerks und das Situationsbewusstsein in Echtzeit erheblich verbessern können. Die Ergebnisse zeigten das Potenzial solcher Architekturen zur Verbesserung der Ausfallsicherheit zukünftiger Übertragungssysteme unter dynamischen und fehlerbehafteten Bedingungen.

grafik.png                                              Arpit Shah währned der Presentation seines Konferenzbeitrages. 

 

Eric Glende vertrat den LENA-Lehrstuhl ebenfalls mit dem Beitrag„Integrated Communication Protocols for Substation Automation: HiL Validation of IEC 61850, IEEE C37.118 and IEC 60870-5-104” (Integrierte Kommunikationsprotokolle für die Automatisierung von Umspannwerken: HiL-Validierung von IEC 61850, IEEE C37.118 und IEC 60870-5-104), verfasst von Tommy Christopher Gaede, Eric Glende und Prof. Martin Wolter.
Die Arbeit stellte eine umfassende Hardware-in-the-Loop (HiL)-Validierungsumgebung vor, die drei zentrale Kommunikationsstandards integriert, die in der modernen Automatisierung von Umspannwerken verwendet werden. Durch die Kombination von IEC 61850 GOOSE und MMS, IEEE C37.118 Synchrophasor Streaming und IEC 60870-5-104 SCADA-Kommunikation wurden in der Studie die Interoperabilität, das Latenzverhalten und die Reaktionszeiten in realistischen Fehlerszenarien bewertet. Unterstützt durch einen digitalen Echtzeitsimulator von OPAL-RT und Schutz-IEDs unterstrichen die Ergebnisse die Bedeutung einheitlicher Kommunikationsarchitekturen für den großflächigen Schutz, die schnelle Störungserkennung und die Automatisierung in Netzsteuerungssystemen der nächsten Generation.

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                             Eric Glende während der Präsentation seines eingereichten wissenschaftlichen Beitrags.

 

Impressionen aus der Konferenz
Das Symposium begann mit interaktiven Networking-Frühstücksrunden, die einen offenen Dialog zwischen Forschern und Praktikern förderten, gefolgt von einer hochkarätigen Podiumsdiskussion zum Thema künstliche Intelligenz für dezentrale Energiequellen (Distributed Energy Resources, DERs). Die Diskussionen deckten ein breites Spektrum an aktuellen Themen ab, darunter KI-basierte Prognosen und Unsicherheitsmodellierung, die Integration von Mikronetzen in große Stromnetze, datengestützte Resilienzanalysen unter Verwendung von PMU-Messungen, probabilistische Ausfallvorhersagen durch maschinelle Lernverfahren und die Rolle von agentenbasierter KI bei der Automatisierung von Entscheidungsmatrixprozessen. Die Experten tauschten sich auch über regulatorische Entwicklungen zur Unterstützung der Integration neuer digitaler Technologien, Fortschritte bei Brennstoffzellenanwendungen wie sauberen Wasserstoffsystemen an großen Flughäfen und die jüngsten Fortschritte bei Digital-Twin-Technologien für die Kraftwerkssimulation, insbesondere Updates von OPAL-RT, aus. Der erste Tag endete mit einem formellen dreigängigen Konferenzdinner mit einer musikalischen Darbietung von Dr. Zongji Wang und einer Keynote von John D. McDonald. Der zweite Tag wurde mit Podiumsdiskussionen zu verschiedenen Fachthemen, Preisverleihungen für herausragende Nachwuchsforscher und abschließenden Diskussionen fortgesetzt, in denen die laufenden Bemühungen zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit und Intelligenz zukünftiger Energiesysteme im Vordergrund standen.

 

Danksagung
Der LENA-Lehrstuhl bedankt sich herzlich bei den Organisatoren der NAPS 2025, insbesondere bei Dr. Zongji Wang, für die hervorragende Koordination und Unterstützung – einschließlich der Erleichterung der Einladung und der Vor-Ort-Organisation. Der Lehrstuhl dankt außerdem Prof. Martin Wolter für seine Anleitung und Eric Glende für seine kontinuierliche Zusammenarbeit bei beiden Beiträgen. Die Teilnahme an der NAPS 2025 unterstreicht das Engagement des LENA-Lehrstuhls für wegweisende Forschung im Bereich der Echtzeitüberwachung, -schutz und -steuerung sowie für die Gestaltung intelligenter, sicherer und widerstandsfähiger Energiesysteme für die Zukunft.

Letzte Änderung: 14.11.2025 -
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